Das
biologische Geschlecht entspricht nicht unbedingt dem sozialen
Geschlecht. Im Gegensatz zum angeborenen Körperrepertoire
bezeichnet das soziale Geschlecht jenes Geschlecht, das von
außen auf den Körper geschrieben und diesem zugeordnet
wird. Hierzu zählen Kleidervorschriften, Gestiken &
Mimiken, räumliche Spielräume oder soziale Kompetenzen,
um nur einige zu nennen.
Wesentlich
war auch die Auseinandersetzung mit Frauenbildern aus anderen
Kulturkreisen , da in vielen Kulturen andere Spielregeln und
mehr oder weniger stereotype Zuschreibungen üblich sind.
Hierbei ermöglichten uns die aus dem Ausland stammenden
Mädchen und junge Frauen unseres Teams aufschlussreiche
Einblicke.
Parallel
zur inhaltlichen Auseinandersetzung wurde in mehreren Fotoshootings
das Thema auch künstlerisch bearbeitet. Das bewusste Brechen
von Klischees und geschlechterspezifischen Rollenzuschreibungen
spielte hierbei eine wesentliche Rolle.
In den entstandenen Werken werden Vorstellungen von weiblichen
Schönheitsidealen persifliert, Selbstinszenierungen und
Rollenspiele ironisieren Geschlechterstereotype und reflektieren
weibliche Identität im Kontext medialer Vermittlung und
alltäglicher Erfahrung.
Darüber hinaus wurden auch kulturell geprägte Unterschiede
weiblicher Rollenklischees beleuchtet.
Im
Laufe der Auseinandersetzung wurden Kontakte auch zu anderen
jungen Künstlerinnen (v.a. der Kunstuniversität Linz
und Wien) geknüpft.
XX
ungelöst – die Ausstellung
Nachdem
im Laufe des letzten Jahres, mit großem Engagement viele
gute Arbeiten entstanden sind wurde nach einer Möglichkeit
gesucht, diese auch einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich
zu machen. Gleichzeitig stellten wir fest, dass auch viele andere
junge Künstlerinnen sich mit diesem Thema beschäftigen
und es kaum Ausstellungsmöglichkeiten gibt. So wurde beschlossen
einige dieser Künstlerinnen zu einer gemeinsamen Ausstellung
einzuladen.
Im Rahmen eines großen Events wurden die Arbeiten der
Linzer Künstlerinnen, gebündelt und gemeinsam mit
den Arbeiten von Medea unter dem Motto „XX ungelöst“
ausgestellt.
Wie
der Name der Veranstaltung schon andeutet versteht sich die
Ausstellung als Zwischenbilanz einer Auseinandersetzung mit
dem Thema „Frauenbilder“.
Ein
zentrales Moment ist die multimediale Ebene der gesamten Ausstellung,
welche in der Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Künstlerinnen
entstand. Neben Fotografien, Audiointstallationen, Video etc.
waren auch Performance und Lichtinstallationen ein wesentlicher
Bestandteil.
Die
Ausstellung fand ihren Auftakt am 11. Dezember 2003 mit einem
Eröffnungsfest und dauerte 5 Tage. Im Salzamt, an der oberen
Donaulände in Linz als Ausstellungsort, wurde eine einmalig
dazupassende Kulisse gefunden.
Mitwirkende Künstlerinnen:
Medea Frauenteam - Fotoserie:
Amra Radcic, Andrea Mayer-Edoloeyi, Andrea Reisinger, Anita
Leopoldseder, Carola Unterberger-Probst, Elli Öfner, Elvira
Kurabasa, Mariana Mata, Selma Curic, Sissy Wunder, Petra Moser.
Andrea
Reisinger – Audioinstallation
Carola Unterberger-Probst - Objekte
Christina Hartl-Prager & Valeri Pelet – Absurdes Buffet
Elli Oefner – Fotoserie
Elvira Kurabasa – Filmprojektion
Gerlinde Miesenböck – Polaroid Fotoserie
Renée Stieger - Videoperformance
Sissy Wunder – Film